Pressemeldung der GdP Bonn zur PKS 2019

Pressemeldung der GdP Bonn zur PKS 2019

 

Sexualdelikte

Der starke Anstieg im Deliktsbereich der Kinderpornografie erfordert nicht nur einen höheren Aufwand aufgrund der Fallzahlen. Die zwingend durchzuführenden Maßnahmen der Beweissicherung erfordern pro Delikt einen höheren Personalbedarf. Die notwendige Durchsuchung der Wohnung und Beschlagnahmung der Datenträger, sowie die anschließende Auswertung mehrere Terabyte an Daten, bindet heutzutage wesentlich mehr Beschäftigte unserer Behörde. Insbesondere nach den schlimmen Fällen in Lügde und Bergisch Gladbach müssen die Daten wesentlich genauer und intensiver ausgewertet werden.

Die Sorge der Kolleginnen und Kollegen einen aktiven Missbrauchsfall aufgrund der kaum zu bewältigenden Datenflut unter Umständen nicht zu erkennen, führt zu einer hohen emotionalen und psychischen Belastung.

Betrugsdelikte

Die im Moment perfideste Art in diesem Bereich ist der Betrug zum Nachteil älterer Menschen. Die bekanntesten „modus operandi“ sind der Enkeltrick und der falsche Polizeibeamte. Alleine im Bereich der Polizei Bonn betrug der Schaden in 14 Fällen über eine Million Euro. Leider findet sich die tatsächliche Arbeit der Bonner Polizei in dieser Statistik nicht wieder. Die Täter operieren aus dem Ausland und somit ergibt sich nach den Richtlinien der PKS kein Tatort in Deutschland, ein Versuch wird nicht gezählt. Trotzdem fahren unsere Kolleginnen und Kollegen des Streifendienstes zu jedem Opfer, nehmen eine Strafanzeige auf und betreiben Opfernachsorge. Alle Anzeigen werden anschließend bei der Kripo bearbeitet. Gerade in diesem Bereich hatten wir einen Anstieg im Jahr 2019 von 2989 Delikten, der nicht in der PKS erfasst wird!

Die Kolleginnen und Kollegen in den betroffenen Kommissariaten „saufen förmlich ab“.

Damit relativiert sich der Rückgang von 1889 Fällen deutlich. Unseres Erachtens verzeichnen wir stattdessen einen Zuwachs von 1100 zu bearbeitenden Strafanzeigen in unserer Behörde.

In Nordrhein-Westfalen gibt es nur wenige Behörden, die im Bereich der Betrugsdelikten zum Nachteil älterer Menschen so stark belastet sind wie die Bonner Polizei. Hier fordern wir, dass die in der PKS nicht erfasste Belastung zukünftig im Personalnachbedarf berücksichtigt wird.

Die in diesem Bereich notwendigen Ressourcen fehlen bei der Bekämpfung anderer Kriminalitätsphänomene.

 

Dirk Lennertz

Vorsitzender

Pressemeldung PKS 2019