Pressemeldung der GdP Bonn zur PKS 2020
Trotz Corona stiegen die Fallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Bonn laut PKS im letzten Jahr um 1809 Delikte. Wie bereits im letzten Jahr bereiten uns die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen große Sorgen. Der Bereich des PP Bonn scheint für die international agierenden Tätergruppen sehr attraktiv zu sein. Das zeigt auch der Gesamtschaden alleine im Zuständigkeitsbereich unserer Behörde: 2.846.216 Millionen Euro an Bargeld und Schmuck. Begleiterscheinung ist eine Vielzahl an Anrufversuchen, welche die Bonner Polizei stark beschäftigen.
Auch werden viele Strafverfahren, die der Bonner Polizei viel Arbeit bereiten, nicht in die PKS aufgenommen. Daher bekommt die Behörde für diese Arbeit auch keinen personellen Ausgleich vom Land. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Tatorte im Ausland liegen, z.B. bei Callcentern in der Türkei, die ältere Menschen per Telefon betrügen.
Auffallend ist die Zunahme der Straftaten im Bereich der Gewaltkriminalität, insbesondere im Bereich der Körperverletzungsdelikte. Hier könnte ein Grund in der Pandemie und ihren Auswirkungen liegen. Die gefährliche Körperverletzung stieg stark an.
Erfreulich für die Bonner Bürger; die Straßenkriminalität ging leicht zurück.
- Neben anderem erschweren insbesondere strukturelle Probleme die Arbeit unserer Ermittler. Das neue Vorgangsprogramm VIVA ist immer noch im täglichen Gebrauch zu langsam. Teilweise dauert es sehr lange, bis sich ein Fenster öffnet bzw. der Sachbearbeiter weiterarbeiten kann. Hinter vorgehaltener Hand beklagen unsere Kolleginnen und Kollegen, dass in der Hauptsache statistische Erfordernisse zu erfüllen sind und dadurch die Zeit fehlt, Täter zu ermitteln. –
- Bereitschaftsstunden, die zum Beispiel durch das Vorhalten von Mordkommissionen entstehen, sind nicht auszahlbar. Sie müssen durch Freizeit abgegolten werden. Das führt dazu, dass in den entsprechenden Kommissariaten das Personal für die tägliche Arbeit knapp wird. Zudem werden am Jahresende nicht auszahlbare Überstunden über 120 gekappt, das heißt die Stunden wären weg. Hier muss das Land dringend nachbessern. Das Modell der versprochenen Lebensarbeitszeitkonten, welches derzeit im Gespräch ist, wird dem Problem in keiner Weise gerecht. Im Gegenteil! Dirk Lennertz Vorsitzender
Dirk Lennertz
Vorsitzender