Bild: Sven Vüllers/GdP

Verkehrsunfallbilanz: Tödliche Kompromisse – GdP fordert mehr Geschwindigkeitsüberwachung

„35 Getötete mehr im vergangenen Jahr zeigen deutlich, dass NRW bei der Verkehrsüberwachung besser werden muss.“ so der Stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Brackmann in einer ersten Reaktion auf die Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2024 der Polizei NRW.

Die Verkehrsexperten der GdP NRW sind sich einig, dass NRW dringend bei der Verkehrsüberwachung besser werden muss. „Zu hohe Geschwindigkeiten bleiben die Verkehrsunfallursache Nummer 1. Da müssen wir ansetzen. Da tun wir im Moment zu wenig,“ so Brackmann. Die GdP fordert deshalb die schnelle Umsetzung der Pläne der Landesregierung zur Ausweitung der Geschwindigkeitsüberwachung von Kommunen auf Autobahnen. Brackmann: „Dabei muss es eine klare Priorität für Unfallhäufungs- und Gefahrenstellen geben.“ Er und die Experten des Arbeitskreises Verkehr der GdP betonen, dass mehr Geschwindigkeitsüberwachung das allgemeine Geschwindigkeitsniveau reduziert und damit einhergehend auch die Unfallanzahl und die Unfallschwere.

Einerseits werten die Experten des Arbeitskreises Verkehr der GdP es als großen Erfolg, dass es gelungen ist, trotz der hohen Einsatzbelastung der Polizei NRW im vergangenen Jahr das Niveau der Verkehrskontrollen stabil zu halten. Aufgrund der Entwicklung der Unfallzahlen und nicht zuletzt auch der Herausforderungen durch den schlechten Zustand der Verkehrsinfrastruktur wäre aber andererseits eine deutliche Steigerung der Verkehrsüberwachung erforderlich gewesen. Jörg Brackmann weist darauf hin, dass sich eine höhere Kontrolldichte auch in Zeiten knapper Ressourcen lohnt: „Jeder tödliche Unfall ist eine menschliche Tragödie, der die Polizei NRW zu Recht mit hohem Aufwand auf den Grund gehen muss. Die auf tödliche Verkehrsunfälle spezialisierten Verkehrsunfallaufnahmeteams in NRW machen einen vorbildlichen Job, sind aber auch stark belastet. Jeder schwere Verkehrsunfall, der durch eine zusätzliche Kontrolle verhindert wird, entlastet auch meine Kolleginnen und Kollegen. Für eine höhere Kontrolldichte bräuchte es allerdings einen Fokus auf kernpolizeiliche Aufgaben und ausreichend Personal! Fakt ist: Kompromisse in der Verkehrsüberwachung enden tödlich,“ so Brackmann.