Wir streiken!

Liebe Mitglieder,

nachdem nun endlich alles getrocknet ist, kann ich mich an die Arbeit machen, Fotos bearbeiten, überspielen und euch über den Demonstrationstag am 05.12.23 in Düsseldorf informieren.

 

Um 08:00 Uhr ging es für uns los. Der Bus wurde von uns mit ausreichend Speis und Trank, sowie Demo-Material bepackt. Anschließend fuhr man zum Treffpunkt am Kinocenter, wo der zweite Bus bereits parat stand. Die Verpflegung wurde ausgegeben und die Reise nach Düsseldorf begann. Von ca. 130 Anmeldungen konnten 103 Kolleg*innen während ihres Streiks/dienstfrei mitfahren. Hier zeigt es sich, dass scheinbar eine Grippewelle ihr Unwesen treibt. Trotzdem zwingen uns die Arbeitgeber zu einer Demonstration da sie nicht in der Lage waren, wenigstens ein schlechtes Angebot vorzulegen. Wertschätzung? Fehlanzeige!

 

 

Wie dem auch sei. Die Anreisewelle der 15.000 Demonstrationsteilnehmer, sowie gesperrte Straßen in Düsseldorf sorgten dafür, dass sich die eigentlich kurze Fahrt anfühlte wie eine Fernreise. Am „Einsatzort“ angekommen begrüßte uns erstmal ein Regenschauer. Die ausgefüllten Streikformulare der streikberechtigten Gewerkschaftsmitglieder wurden direkt im Streikbüro abgegeben.
Vor dem DGB-Haus warteten nun schon tausende andere wütende Beschäftigte des Landes, die die #ZeitZuHandeln erkannt haben. Die Redner peitschten die Menge ein, bevor sich der Demonstrationszug formierte und, bei mittlerweile stärkerem Regen, loszog.

 

 

Der ca. 1 km lange Aufmarsch wurde von mehreren Big Bands, sowie Musikwagen begleitet. Kreative Plakate wurden hochgehalten („No KATSCHING, no catching“; „Ich will leben, nicht überleben“) und schmissige Parolen wurden gebrüllt. Der Regen prasselte rhythmisch dazu. Schlechte Stimmung? Fehlanzeige!

 

 

Die Abschlusskundgebung auf der Landtagswie… dem Landtagsacker begann pünktlich. Dies hatte zur Folge, dass die letzten Demoteilnehmer (wir) die ersten Redner, als auch den Flashmop verpassten. Der Regen hat zwischenzeitlich mal für wenige Minuten nachgelassen, setzte dann aber auch wieder ein.

Auf Grund der überfüllten, matschigen Wiese wichen viele Menschen auf die Straße aus, so dass dort zunächst anders als ursprünglich geplant, keine Busse einfahren konnten, um alle wieder einzusammeln. Da es aber eh sehr, nennen wir es optimierungsbedürftig, geplant war und unsere Busse ca. eine Stunde von dem Busparkplatz zum Landtag brauchten, waren wir von dieser Sperrung nicht mehr betroffen. Wir haben halt so lange im Regen gewartet. Es kann sein, dass dieser mittlerweile aus einer anderen Richtung kam. Für Abwechslung war also gesorgt.

Endlich im Bus war eigentlich geplant, auf einem ruhigen Platz in der Nähe noch ein Süppchen zu sich zu nehmen. Der nun noch stärker werdende Regen hielt uns aber davon ab. Das Süppchen namenhafter Brauereien musste zunächst reichen. Der Berufsverkehr sorgte dafür, dass sich die Rückfahrt so anfühlte wie die Hinfahrt. Nur mit Stau. Und Regen. Nachdem man endlich wieder Kinocenter erreichte, traten alle nass, aber zufrieden die Heimreise an.

 

 

Was sich hier liest, wie ein lustiger Reisebericht bei Holidaycheck hat leider einen ernsten Hintergrund. Die TdL hat nach wie vor keine Zahlen genannt. Das einzig Konkrete was sie haben durchblicken lassen ist, dass kein Geld da wäre und alles ja sowieso nicht bezahlbar ist. Die Landespolitik muss aber langsam mal merken, dass ihre Beschäftigten auch andere Qualifikationen haben, außer die der Melkkuh. Und diese werden immer öfter bei anderen Arbeitgebern angeboten. Sei es in der Stadtverwaltung, als Bundesbeamte oder in der freien Wirtschaft. Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden. Langjährige Beschäftigung muss sich im Alter auszahlen. DAS wäre Respekt und Wertschätzung! Arbeitgeber! KÜMMERT EUCH UM EURE BESCHÄFTIGTEN!

Denkt immer daran. Alle im öffentlichen Dienst arbeitende Menschen sind potenzielle Wähler*innen. Und die Wahlbeteiligung im öffentlichen Dienst ist traditionell ziemlich hoch. 15.000 Demonstranten sind eine Menge Wählerstimmen. Und diese möchte ich noch nicht einmal potenzieren. Da kämen schon einige wegbrechenden Wahlkreise zusammen.
Auch wenn aktuell keine Wahlen anstehen… Wir vergessen nicht! Fragt mal bei H. Kraft nach… Die damals hoch gehandelte Kanzlerkandidatin hat versucht den öffentlichen Dienst zu spalten. Wie ging es damals aus? Sie hat die Landtagswahl und die Kandidatur verloren und stand, anders als wir alle GEMEINSAM, ganz ALLEINE bedröppelt im Regen!