Dr. Elke Bartels

GdP-Senioren verabschieden sich von der Polizeipräsidentin

Stellvertretend für die GdP-Seniorengruppe der KG Duisburg wünschten Wolfgang Kache und Manfred Scherkus der zum 30. Juni 2021 ausscheidenden Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels zu ihrem künftigen Ruhestand alles Gute und viel Gesundheit für die neue, freie Zeit.

In einem locker entspannten Gespräch überraschten die Senioren die Präsidentin zunächst mit ihrem Geschenk. Ökologisch einwandfrei und nachhaltig in einem original „Bergmannshandtuch“ eingewickelt fand ein Buch der bekannten Enie van de Meiklokjes zu ihrem Hobby Backen großen Anklang. Schlagfertig und mit Freude wurde die Anleitung von der Chefin sofort in „Elke backt“ umbenannt.

Was vielleicht nicht allen bekannt ist, die Präsidentin ist ein echtes Ruhrpott-Gewächs.
Geboren in Dortmund als Bergmannskind, studierte sie in Bochum, wohnt im Norden von Düsseldorf und war ein gutes Jahrzehnt Polizeipräsidentin in Duisburg. Diese Stadt war nicht nur ihr Arbeitsort. Hier fühlte sie sich heimisch.

Trotz gut bemessener Zeit für das Gespräch mit Frau Dr. Bartels, reichte es nicht, um den einen oder anderen Rückblick näher zu beleuchten.

Dennoch konnten wir der Präsidentin zum Ausklang für unseren Bericht im „Seniorenkurier“ noch einige Fragen stellen, die sie uns gerne beantwortete.

Unsere Fragenauswahl:

Frau Polizeipräsidentin, Sie sind 2010 vom damaligen NRW Innenminister Ralf Jäger (SPD) der Landesregierung zur Polizeipräsidentin in Duisburg vorgeschlagen worden. Was haben Sie empfunden als Sie von dem Angebot erfahren haben, Polizeipräsidentin in Duisburg zu werden. Eine Stadt, ihre Menschen und eine Polizei mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einer schweren Zeit im Jahr des Loveparade-Unglücks?

Dr. Bartels: Das war eine große Herausforderung für mich, die ich aber gerne angenommen habe. Das Verhältnis zur damaligen Stadtverwaltung war angespannt, weil dort einige Akteure versuchten der Polizei die Schuld an dem Unglück zuzuweisen. Mein Ziel war es mit allen Gruppen zu reden und besuchen, besuchen, besuchen. Verwaltung, Gemeinden, Moscheen, Vereine. Überall musste die Gesprächsbereitschaft gesucht und mit den Menschen in der Stadt gesprochen werden. Im Hause selbst waren personelle Umstrukturierungen nötig.

 

Was gefällt Ihnen an Duisburg besonders gut?

Dr. Bartels: Hier wird meine Sprache gesprochen!

 

Sie sind als Polizeipräsidentin zur Erfüllung ihrer Aufgabe als „meinungsstark in der Sache“ bekannt. Welche Entscheidung würden Sie heute anders treffen?

Dr. Bartels: Den Umgang mit dem BLB.

 

In den letzten Wochen haben Sie noch wichtige Termine, Gespräche und Einweihungen (neue WSP-Fahrzeuge/Boote) vorgenommen. Welches Projekt würden Sie mit etwas Zeit noch gerne begleiten?

Dr. Bartels: Da wären zwei Projekte zu nennen. Zum einen die Einweihung der neuen Wache in Ruhrort. Und dann ein Projekt, dass mir sehr wichtig ist. „Das Haus des Jugendrechts“ in Duisburg. [1]

 

Was hat sie in den fast 11 Jahren als Polizeipräsidentin am meisten geärgert?

Dr. Bartels: Menschen, die unzuverlässig sind.

 

Im Rückblick ihrer Amtszeit bleibt Ihnen welche positive Erinnerung?

Dr. Bartels: An meine loyalen, engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mich mit Stolz erfüllen!

 

Innenminister Reul erfüllt ihnen zu Ihrem Ruhestand einen Wunsch für das Polizeipräsidium Duisburg. Was darf der Minister tun?

Dr. Bartels: Mehr Personal und eine ausreichende Ausstattung.

 

Sie haben nun ab dem 1. Juli mehr Zeit für sich. Haben Sie schon Pläne geschmiedet oder ist schon eine neue Aufgabe in Sicht?

Dr. Bartels: Ich wäre gerne noch etwas länger geblieben. Aber: Nein. Ich werde nicht wild aus dem Arbeitsleben in eine neue Aufgabe wechseln. In meiner Amtszeit war das Telefon mein ständiger Begleiter, was nicht einfach abgeschaltet werden konnte. Ich werde hier einen Schnitt machen.

 

Letzte Frage mit der Bitte um eine direkte Antwort: Die GdP-Kreisgruppe Duisburg war für Sie in Ihrer Amtszeit …?

Dr. Bartels: Unverzichtbar!

 

Frau Polizeipräsidentin, wir dürfen uns für die Zeit und das Gespräch bedanken und wünschen Ihnen einen gesunden, langen Ruhestand, Freude mit ihrer Familie und an Ihrem Hobby. Bleiben Sie behütet.

 

Für die GdP-Seniorengruppe Duisburg

Wolfgang Kache und Manfred Scherkus

 

P.S. Unser Angebot: Falls Sie sich im Kreise der Senioren für einen Kaffee und Plausch entscheiden, sind Sie uns stets willkommen. Vorsorglich haben wir Ihnen auch einen Mitgliedsantrag der GdP beigefügt.

 

 

[1] Anmerkung der Redaktion: „Häuser des Jugendrechts“ in Nordrhein-Westfalen
Im Haus des Jugendrechts haben alle ein gemeinsames Ziel – jugendliche Straftäter frühzeitig in den Blick nehmen und Perspektiven für ein straffreies Leben entwickeln. Davon profitieren alle, am meisten die Jugendlichen selbst.
Mehr Informationen auf der IM Themenseite: https://polizei.nrw/haeuser-des-jugendrechts-in-nordrhein-westfalen

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