In Duisburg fehlen bis 2020 72 Polizistinnen und Polizisten

GdP wehrt sich gegen Personalabbau bei der Polizei

Duisburg. Die GdP Duisburg lädt die Duisburger Landespolitiker zu einem Gespräch mit dem Kreisgruppenvorstand und örtlichen Pressevertretern ein, um über nachfolgend genannten Probleme der Polizei in Duisburg zu sprechen. Ort: Duisburg, Cafe Museum, Friedrich-Wilhelm-Str. Zeit: Donnerstag, den 14.02.2013, 16:30 Uhr Notruf 110 und keiner ist da. Vor diesem Szenario warnt die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) landesweit mit Blick auf dramatisch ansteigende Pensionierungszahlen in der Polizei. In Duisburg werden nach Berechnungen der GdP bis 2020 72 Polizistinnen und Polizisten weniger zur Verfügung stehen als heute. Mit ganz konkreten Folgen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger: „Wir müssen uns dann überlegen, ob wir mit weniger Personal noch alle Standorte in Duisburg aufrecht erhalten können, weiterhin alle Streifenwagen und alle Wachen rund um die Uhr besetzen können. Werden unsere Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten bei Straftaten noch ermitteln oder verwalten sie die Kriminalität nur noch?“ so Albers, Kreisgruppenvorsitzender der GdP Duisburg.

Welche Wache muss die Polizei bis 2020 dicht machen? Mit welchen Einschränkungen müssen die Bürgerinnen und Bürger rechnen? Hat die Polizei im Kampf gegen steigende Wohnungseinbruchskriminalität Aussicht auf Erfolg? Zu diesen Fragen wollen wir mit Landtagsabgeordneten aus Duisburg ins Gespräch kommen.

Landesweit hat die Kriminalität seit 2009 um 11,6 Prozent zugenommen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist seit 2009 um fast 40 Prozent gestiegen.

„Alle neun Minuten wird in NRW irgendwo eingebrochen,” so der GdP Landeschef Arnold Plickert. „Die Polizei in NRW leistet hervorragende Arbeit, erreicht aber aufgrund des Personalmangels zunehmend ihre Leistungsgrenze. Trotz zwei Millionen Überstunden jährlich gelingt es uns nicht, die Aufklärungsquote von unter 14 Prozent bei Wohnungseinbrüchen zu verbessern.”

Für Duisburg bedeutet das bei einer Aufklärungsquote von ca. 16 Prozent, dass 3 von 4 Wohnungseinbrecher nicht ermittelt werden können.
Weiterhin war die Polizei in Duisburg in den letzten Jahren mit den Mafia-Morden, der sog. Fahnendemo, den Pro Rechts Demonstrationen, den Rockerauseinandersetzungen und der Loveparade über das normale Maß hinaus stark belastet. Dadurch schieben wir einen Berg von ca. 25000 Überstunden in Duisburg vor uns her.

Wie das in Zukunft mit noch weniger Personal gehen soll, hat der GdP noch niemand schlüssig erklärt. Plickert: „Die GdP wird dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Mit der Initiative Polizei 2020 gehen wir jetzt in die Offensive. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es um ihre Polizei und um ihre Sicherheit in Zukunft bestellt ist.” Ziel der landesweiten GdP Aktion: Bereits im Haushalt 2013 muss die Einstellungszahl um mindestens 100 erhöht werden.

„Das würde uns auch in Duisburg bereits ein gutes Stück weiter helfen. Wir hoffen auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger.” so Albers.

Der Vorstand

Grafik „Flächendeckender Abbau“