Seniorenfahrt zur „Vincent van Gogh-Ausstellung“ in Frankfurt

Bericht über die Fahrt zur „Vincent van Gogh-Ausstellung“ in Frankfurt.

Die auf dem Gebiet der Malerei angesagteste Ausstellung findet z.Zt. im Städel- Museum in Frankfurt statt.

Grund genug, für den Betreuer der Seniorengruppe in der GdP, Bernd Pichler (Berni), eine Fahrt dorthin zu organisieren. Diese Planung wurde im Kreis der Senioren und deren Freunde mit großem Interesse aufgenommen. So war es nicht verwunderlich, dass der Bus schon frühzeitig bis auf den letzten Platz ausgebucht war.

In Verbindung mit dem Besuch der Ausstellung waren noch geplant: Ein Mittagessen sowie eine geführte Stadtrundfahrt.

Nach Begrüßung der Reisegesellschaft durch den neugekürten Vorsitzenden der GdP Bonn, Dirk Lennertz, startete der Bus in Richtung Frankfurt und traf pünktlich am Städelmuseum ein. Eine beachtliche Menschenschlange vor dem Gebäude ließ erkennen, dass wir nicht die einzigen Besucher sein würden. Dank der guten Planung gab es keine Wartezeit, und ein junger Kunststudent führte uns mittels Kopfhörer durch die Ausstellung von Bildern eines bemerkenswerten Künstlers, der als Wegbereiter der modernen Malerei gilt. Die Erfindung der Fotografie bedrohte die große Gruppe der Portrait- und Landschaftsmaler mit Arbeitslosigkeit und es galt, ein neues Kapitel in der Malerei aufzuschlagen. Ausgerechnet ein Spätberufener, von seinen Kollegen kritisch beäugter Außenseiter, sollte dieses neue Kapitel aufschlagen. Eigentlich hätte der aus Holland stammende Vincent van Gogh Theologe werden sollen. Dieses Studium brach er im Alter von 28 Jahren ab, um sich fortan nur noch der Malerei zu widmen. In einem extrem geführten Leben schuf er in 10 Jahren fast 900 Meisterwerke und über 1000 Zeichnungen bis er 1890 mit 37 Jahren nach einem schweren Nervenleiden verstarb. In dieser Zeit entstanden u.a. die weltberühmten Werke „Sonnenblumen“ und „Sternenhimmel“. Obwohl sein geniales Talent von Fachleuten schon früh erkannt wurde, konnte er von seiner Kunst nicht leben und war auf die Unterstützung durch seinen Bruder Theo angewiesen. Böse Zungen behaupteten damals, dass er von seinen Werken nur ein einziges habe verkaufen können. Dies war natürlich nicht der Fall. Kunsthändler, heute würde man sie Investoren nennen, kauften seine Bilder zu einem günstigen Zeitpunkt preiswert auf, um sie dann mit hohen Gewinnen vornehmlich an Museen zu veräußern.

 

Van Gogh hatte in Paris alle großen Maler der damaligen Zeit kennengelernt, aber trotzdem drängte es ihn aus der Stadt in die Natur, die er zunächst gedanklich aufnahm, um dann das Motiv zu komponieren und schließlich auf Leinwand oder Papier zu bringen. Dies unterschied ihn wesentlich von anderen Impressionisten, die ihre Bildfarben zum Teil spontan aus der Tube auf die Leinwand brachten. Van Gogh nahm immer neben seinen Farben auch einen Karton mit Wollfäden mit. Hiermit verglich er die natürlichen Farben in der Natur, um so die richtige Auswahl zu treffen.

Leider ließ das große Gedränge und die knapp bemessene Zeit der Führung ein sinniges Verweilen an den Bildern nicht zu, so dass wir vom Gesamtbild eines großen Künstlers nur einen kleinen Eindruck mitnehmen konnten.

Nach dem Besuch der Ausstellung warteten weitere Highlights auf uns. Obwohl im Bus bereits mit Brötchen, Wurst, Käse und einem belebenden Getränk verwöhnt, wartete das Mittagessen in einer alten, typischen Frankfurter Gaststätte auf uns und wir durften u.a. die Besonderheiten einer Frankfurter grünen Soße kennenlernen, die unbedingt aus 7 verschiedenen Kräutern bestehen muss. So gestärkt konnten wir den nächsten Höhepunkt angehen. Eine sympathische junge Frau stellte sich als unsere Stadtführerin vor, in Paris geboren, zur Frankfurterin geworden, mit einem spanischen Namen und mit einem deutschen Busfahrer verheiratet. Sie führte uns mit dem Bus durch die Stadt, vorbei an den gigantischen Hochhäusern und dem futuristischen Bankenviertel, dorthin, wo ganz offensichtlich Geld keine Rolle spielt. Aber was wäre ein Besuch in Frankfurt ohne einen Besuch der neuen Frankfurter Altstadt. Hier hat man am Römerberg, vor der historischen Paulskirche ein altes Stadtviertel mit großem, künstlerischem Aufwand neu aufgebaut.

Den Schlussakkord eines alles in allem tollen Tagesausflug war die abschließende Sternenfahrt durch die Glitzerwelt der am Main gelegenen Wolkenkratzer.

Mit einem großen Dankeschön an „Berni“ und alle, die an der Organisation der Busfahrt beteiligt waren, verbunden mit den Wünschen für eine gute Zeit und ein baldiges Wiedersehn verabschiedet sich der Berichterstatter.

Günter Aulenbach