28.05.2025 Weltmenstruationstag
Bild: GdP LKA

Beitrag der GdP-Frauengruppe im LKA NRW

Hintergrund
Das Datum wurde symbolisch gewählt:
Ein Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage, die Regelblutung etwa 5 Tage, entsprechend steht der 28.05. für beides.
Laut Schätzungen der Vereinten Nationen haben weltweit rund 500 Millionen menstruierende Personen keinen Zugang zu sicheren Hygieneprodukten sauberen Sanitäreinrichtungen oder medizinischer Aufklärung.
Menstruation ist ein natürlicher biologischer Prozess, der nahezu die Hälfte (Stand 27.05.2025: 51% der Gesamtbevölkerung) der deutschen Bevölkerung regelmäßig betrifft. Dennoch werden die damit verbundenen Beschwerden – von körperlichen Schmerzen bis zu psychischen Beeinträchtigungen – in vielenArbeitskontexten nicht ausreichend berücksichtigt.
Gerade im öffentlichen Dienst, der Vorbildfunktion trägt, sollte der Umgang mit solchen Gesundheitsthemen modern, menschenzentriert und diskriminierungsfrei gestaltet sein.

Menstruationsbeschwerden als Arbeitshindernis
Menstruationsbeschwerden wie Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen, Migräne und Erschöpfung beeinträchtigen die Arbeitsfähigkeit zahlreicher menstruierender Mitarbeitender – auch im LKA NRW.
Unterschiedliche Studien belegen u.a.: 67% der menstruierenden Frauen in Deutschland leiden regelmäßig unter Menstruationsschmerzen (AOK-Studie 2024).
28% der Betroffenen nehmen regelmäßig Schmerzmittel, und 10% sind monatlich arbeitsunfähig (Techniker Krankenkasse).
Trotz dieser Einschränkungen bleibt die Menstruation besonders in männlich dominierten Berufsfeldern wie der Polizei ein Tabuthema. Viele menstruierende Mitarbeitende verschweigen ihre Beschwerden aus Angst vor Stigmatisierung oder mangelndem Verständnis.

Menstruation im Arbeitskontext
Rund 70-80% der menstruierenden Personen leiden regelmäßig unter Beschwerden.
Die Folgen sind u.a. gesundheitliche Belastung, Überlastung und langfristige Risiken, Leistungseinbußen durch fehlende Flexibilität, verstärkte strukturelle Benachteiligung menstruierender Mitarbeitender, Demotivation, Frustration und stille Rückzugsstrategien.
Das Thema Menstruation ist historisch und kulturell stigmatisiert. Besonders in Arbeitsumfeldern wie der Polizei zeigt sich, dass Männer oft kein Verständnis für die Intensität der Beschwerden haben. Eine Umfrage ergab, dass 89% der Männer die Ursachen für starke Regelschmerzen nicht benennen können (AOK). Der Einsatz von Menstruationssimulationsgürteln, mit denen Männer die Schmerzen nachempfinden können, hat bewiesen, dass sich das Verständnis signifikant steigert. Nach solchen Tests Berichteten männliche Teilnehmer häufig von Überraschung und Respekt gegenüber menstruierenden Personen.

Tabus, die offene Kommunikation erschweren

41% der menstruierenden Personen vermeiden es, über Beschwerden am Arbeitsplatz zu sprechen (Plan International).

Initiative der LKA GdP-Frauengruppe
Die kürzlich gegründete Frauengruppe der GdP im LKA NRW möchte mit diesem Beitrag auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, das Thema Menstruation auch innerhalb der Behörde stärker zu berücksichtigen. Wir möchten dieses und weitere Themen im Kontext von Chancengleichheit, Gesundheit und Teilhabe stärker in den internen Austausch bringen. Wir freuen uns über Hinweise, Rückmeldungen oder Unterstützungsangebote.