Bild: Thomas Vesper/GdP

Polizei ist auf den zu erwartenden massiven Anstieg beim Kindesmissbrauch nicht vorbereitet

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet deshalb, dass zahlreiche Fälle von Kindesmissbrauch nicht oder erst deutlich zu spät verfolgt werden können und fordert deshalb ein Sofortprogramm zur Stärkung der Ermittlungsdienste. „Nach Lügde haben wir deutlich mehr Kripo-Beamte für die Bekämpfung des Kindesmissbrauchs bereitgestellt. Das ging nur durch Personalverschiebungen innerhalb der Kripo und führt in anderen Bereichen zu erheblichen Mehrbelastungen. Trotzdem reichen die vorhandenen Ermittler nicht, um zu verhindern, dass in Zukunft ein Großteil der Täter straffrei bleibt. Und wir brauchen mehr IT-Experten und Fachkräfte, die die Polizisten bei der Auswertung der ständig steigenden Datenmengen unterstützen“, fordert der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. „Die zusätzlichen Stellen müssen jetzt bereitgestellt werden und nicht erst in ein paar Monaten, wenn die Welle der Missbrauchsfälle über die Polizei hereingebrochen ist.“

Durch die in Kürze anstehende Änderung des Netzdurchsuchungsgesetzes ist zudem mit einem weiteren massiven Anstieg der Fälle zu rechnen, auf die sich die Polizei schon jetzt vorbereiten muss. „Ein Weiter so kann es nicht geben. Die Kripo ist schon lange an der Grenze der Belastbarkeit angekommen“, sagt Maatz.