Bild: Uschi Barrenberg/GdP

Sicherheitskonzept der Vereine noch nicht EM-tauglich

Unterstützung für ihre Forderung erhielt die GdP von Innenminister Herbert Reul (CDU). „Warum führen wir die Debatte, bei der jeder weiß, solche Leute gehören nicht ins Stadion, nicht endlich zu Ende?“ fragte Reul auf der GdP-Tagung. Handlungsbedarf sieht Reul auch bei der Justiz. Nizza sei für ihn ein Vorbild, weil die dort beteiligten Gewalttäter schnell und konsequent abgeurteilt worden sind.

Nach aktuellen, heute auf der GdP-Tagung vorgestellten Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) sind seit dem Ende der Corona-Epidemie die gewalttätigen Auseinandersetzungen in den Fußballstadien und in deren Umfeld deutlich gestiegen. Gab es in der Saison 2020/21 in den ersten drei Ligen noch 282 durch gewalttätige Auseinandersetzungen verletzte Fußballfans, waren es in der Saison 2021/22 bereits 700. Auch die Zahl der von der Polizei eingeleiteten Strafverfahren ist stark gestiegen, von 314 Strafverfahren in der Saison 2020/21 auf 2996 in der Saison 2021/22.

Fußballexperten innerhalb der Polizei warnen bereits seit längerem davor, dass die Gewalt in den Stadien sogar noch weiter zunehmen wird. „Durch Corona hat vielen Hooligans die Möglichkeit gefehlt, sich zu Schlägereien zu verabreden. Das holen sie jetzt nach“, warnt Mertens.

Mit Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln liegen vier der zehn Spielorte der im Juni 2024 beginnenden Fußball-EM in NRW.